Outplacement | Warum ich nicht George Clooney bin

Wenn ich in Unternehmen meine Outplacement-Dienstleistungen präsentiere, fällt immer wieder mal der Name „George Clooney“. Mittlerweile habe ich gelernt zu akzeptieren, dass damit nicht die Ähnlichkeit im optischen Erscheinungsbild gemeint ist, sondern dass meine Gesprächspartner auf jene Rolle reflektieren, die George Clooney in dem Hollywood-Movie „Up in the Air“ spielt.

Clooney, der als Berater im Auftrag von Unternehmen in ganz Amerika unterwegs ist, um deren Mitarbeiter systematisch zu kündigen, ist offensichtlich vielen in Erinnerung geblieben. Aber das, was der Star in diesem Film macht, ist mit meiner Unterstützungsleistung genauso wenig vergleichbar, wie mein Äußeres mit jenem von George Clooney.

Was aber ist nun Outplacement?

Hilfe zur Selbsthilfe

Unter Outplacement versteht man die professionelle Unterstützung eines gekündigten Mitarbeiters bei dessen beruflichen Neuorientierung im Auftrag des freisetzenden Unternehmens.

Entstanden ist diese Beratungsleistung nach dem II. Weltkrieg in den USA, um die zurückkehrenden Soldaten wieder in das zivile Berufsleben zu integrieren. Ab Mitte der 1960er Jahre wurde daraus ein eigener Wirtschaftszweig. Zunehmend gewinnt diese Form der Hilfe zur Selbsthilfe auch in Europa an Bedeutung. In Belgien ist das Angebot einer Outplacement-Beratung bei der Kündigung von Mitarbeitern, die älter als 45 sind, gesetzlich geregelt.

Nicht erst seit der aktuellen COVID_Krise setzen auch in Österreich immer mehr Unternehmen auf Outplacement als unverzichtbaren Teil eines professionellen Trennungsmanagements. Sie haben erkannt, dass beide Seiten davon profitieren.

Jobverlust – was nun?

Mit der Kündigung konfrontiert zu werden, ist für den Betroffenen ein Schockerlebnis. Der Verlust des eigenen Selbstwertes, eine emotionale Kränkung und vor allem Existenzängste sind häufige Reaktionen. Je länger die Zugehörigkeit des Mitarbeiters zum Unternehmen war und je älter der Betroffene ist, desto intensiver sind diese Gefühle.

Sehr rasch stellt sich die Frage – Wie geht es jetzt weiter? Für viele Mitarbeiter ist es Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte her, dass sie sich das letzte Mal auf dem Arbeitsmarkt bewegt haben. Die aktuelle Form von schriftlichen Bewerbungsunterlagen ist ihnen ebenso fremd, wie viele der neuen Berufsbezeichnungen in den Stelleninseraten. Ganz zu schweigen von Online-Bewerbungsplattformen im Internet oder die Nutzung von Social Media bei der Job-Suche.

Die emotionale Stabilisierung des Betroffenen nach der Kündigung, eine Anleitung zum Out-of-the-box-Denken in einem extrem schwierigen Arbeitsmarktumfeld, die Entwicklung von zielgerichteten Bewerbungsstrategien sowie die Unterstützung mit spezifischem Know-How im gesamten Prozess der Jobsuche – das sind die Hauptaufgaben des Outplacement-Beraters.

Dabei gilt in der Regel, je schwieriger die persönliche Situation des Mitarbeiters, desto intensiver und umfassender wird eine Begleitung beauftragt.

Outplacement ist vorwärtsorientiert

Mitarbeiter, die nach der Freisetzung mit Hilfe einer Outplacement-Beratung unterstützt werden, kommen schneller in die berufliche Neuorientierung. Durch die Beschäftigung mit einer neuen Herausforderung, können sie den Trennungsprozess mental rascher verarbeiten.

Das freisetzende Unternehmen profitiert vor allem dadurch, dass das Risiko einer juristischen Auseinandersetzung vermieden wird. Restrukturierungen können rascher umgesetzt und Imageschäden verhindert werden. Weiters kann die Gewährung einer Outplacement-Beratung eine mentale Entlastung für die verantwortliche Führungskraft darstellen.

Vor allem aber ist Outplacement eines: gelebte Corporate Social Responsibility (CSR). Die Übernahme von sozialer Verantwortung auch bei einer unvermeidlichen Trennung ist – im Gegensatz zu den oft abstrakten Lippenbekenntnissen im Unternehmensleitbild – konkret und sichtbar. Und beugt damit Loyalitäts- und Motivationsverlusten bei den verbleibenden Mitarbeitern vor.

Diese genannten Vorteile sowie eine Outplacement-Erfolgsquote von 80 – 90 % für zeitlich befristete Begleitprojekte überzeugen immer mehr Unternehmen von dieser Dienstleistung.

Zurück zu Mr. Clooney

Ich sehe nicht nur anders aus, ich arbeite auch mit anderen Methoden im Trennungsmangement als George Clooney in „Up in the Air“.

Outplacement als win-win-Komponente im Trennungsmanagement von Unternehmen zu etablieren – das ist mein Ziel. Dem Betroffenen im Kündigungsfall Perspektiven zu zeigen – das ist mein Thema. Diese bei ihrer beruflichen Neuorientierung zu unterstützen – das ist meine Leidenschaft.

Aber eine Ähnlichkeit mit Mr. Clooney gibt es vielleicht doch. Mein Slogan könnte lauten:

„Outplacement – what else???“