Praxisfall „Best Case“
Konflikt zwischen Abteilungen
Ausgangssituation
Vom Bereichsverantwortlichen eines Unternehmens wurde die Analyse eines bereits länger andauernden Konflikts zwischen den Leiterinnen zweier Abteilungen beauftragt. Auslöser für den Auftrag war eine zunehmende Verschlechterung in der Gesprächskultur zwischen diesen beiden Führungskräften und damit verbunden eine starke Beeinträchtigung in der Zusammenarbeit der beiden Abteilungen. Da der Auftraggeber bereits mehrere erfolglose Gespräche mit den beiden Kontrahentinnen geführt hatte, wurde klaglos.at als externer Berater beigezogen.
Analyse-Ergebnis
Nach Einzelgesprächen mit allen drei handelnden Personen wurde bald sichtbar, dass es sich nicht um einen persönlichen Konflikt zwischen den Kontrahentinnen handelte. Es stellte sich heraus, dass der Konflikt erst nach einer Umstrukturierung innerhalb des Bereiches entstanden ist und zwar deshalb, weil die Aufgaben und Verantwortlichkeiten der beiden Abteilungen noch nicht klar geregelt waren. Beide Abteilungsleiterinnen hatten Scheu, diese Unklarheiten dem Bereichsleiter zu melden und haben stattdessen Ihren Frust an der hierachisch Gleichgestellten ausgelebt. Es zeigte sich auch, dass die schwach ausgeprägte Konfliktkultur im Unternehmen die Entwicklung in diesem Fall negativ beeinflusst hat.
Ergebnis
Der Lösungsvorschlag, in moderierten Meetings die Aufgabenbreiche, Verantwortlichkeiten und Nahtstellen der beiden Abteilungen genau herauszuarbeiten und zu dokumentieren, wurde vom Auftraggeber angenommen.
Innerhalb von drei Meetings zwischen Bereichsleiter und den beiden Abteilungsleiterinnen wurden diese Punkte umgesetzt.
Als Nebenprodukt wurden in einem weiteren Meeting Feedback-Regeln gemeinsam entwickelt, um künftig Missverständnisse so früh wie möglich auszuräumen.
Fazit
Sehr oft zeigt sich in einem Konflikt, dass die Ursachen andere sind, als die vermeintlich sichtbaren. Erst wenn festgestellt werden kann, was wirklich hinter einem Konflikt steht, ist eine Lösung möglich. Die genaue Analyse ist daher für die Konfliktlösung genauso unerlässlich, wie die Bereitschaft von Führungskräften, auch das eigene Rollenverhalten in einem Konflikt zu reflektieren.